Ein Beitrag der RoMed Ethikgruppe

Eine Frage der Ethik

Die meisten Menschen, die im medizinischen Bereich arbeiten, aber auch Patientinnen und deren Angehörige erleben Situationen, in denen es schwierig sein kann, die „richtige“ Entscheidung zu treffen. Durch moderne Medizin und Technik immens gewachsene Therapiemöglichkeiten führen insbesondere in den Grenzbereichen immer wieder zu unterschiedlichen Einschätzungen und Konflikten zwischen Behandelnden, Patienten und Angehörigen. Ethisch fundierte Einschätzungen rücken dann in den Fokus, und die Bedeutung der klinischen Ethikberatung steigt. Diese kann dabei helfen, Ratsuchende zu unterstützen und Patientinnen, Angehörige und Mitarbeitende an einem Tisch zu versammeln und konkrete Fälle zu besprechen.

Auch bei RoMed wird ethische Arbeit geleistet und zwar in den Ethikgruppen an jedem Klinikstandort. Jede Ethikgruppe ist interdisziplinär zusammengesetzt und alle mit der Betreuung und Behandlung betrauten Personengruppen sind darin vertreten sind. Die Gruppen bearbeiten die in ihrem Haus eingebrachten ethischen Anfragen und ebenso allgemeine ethische Fragestellungen, die sich vor Ort ergeben. Jeder betroffene Mitarbeiter, jeder Patient des Hauses sowie dessen Angehörige oder sorgeberechtigte Personen können ihr ethisches Problem vorbringen. Ethische Fallbesprechungen finden zumeist auf der Station statt und werden idealerweise von einer eigens dafür geschulten Ethikberaterin geleitet.

Eine solche Schulung fand in diesem Jahr zum ersten Mal an den RoMed Kliniken statt – veranstaltet von RoMed Fort- und Weiterbildung und der AEM – Akademie für Ethik in der Medizin. Insgesamt 14 MitarbeiterInnen von RoMed aber auch Teilnehmende aus anderen Kliniken der Region Südostbayerns trafen sich zum 4-tägigen Kurs. Es entstand ein wertvoller Erfahrungsaustausch – zwischen den einzelnen Stationen und Häusern, vor allem aber auch zwischen den verschiedenen Berufsgruppen: Ärztinnen, Pflegekräfte sowie Vertreter des psychosozialen Dienstes und der Verwaltung. Geleitet von einem der führenden Medizinethiker Deutschlands Univ.-Prof. Georg Marckmann von der LMU München erlebten die Teilnehmenden intensive, stark praxisbezogene Kurstage. Ein vertieftes Wissen im Erkennen von ethischen Fragestellungen sowie in der Hilfestellung für Patientinnen und deren Angehörige stand am Ende der Fortbildung. Allen Ethikgruppen bei RoMed liegt es am Herzen, dieses in ihre Arbeit einzubringen, sich regelmäßig auszutauschen und noch sichtbarer zu werden für alle Menschen bei RoMed.